Glutenunverträglichkeit/ Zöliakie an sich selber testen

Glutenunverträglichkeit/ Zöliakie an sich selber testen

Selbstversuche kann man machen, sollte man aber nicht.

Es gibt viele Menschen die ahnen, dass etwas bei ihnen mit der Verdauung nicht stimmt, aber wollen nicht zum Arzt gehen. So kann es passieren, dass man ganz schnell in eine unangenehme Lage rutscht, aus der es schwer ist, die Wirklichkeit heraus zu finden.

Ich habe schon von Vielen gehört, dass sie vermuten auf Gluten zu reagieren, und es vermeiden. Sollten sie wirklich unter Zöliakie leiden, ist das keine so wirklich gute Idee. Natürlich ist es in dem Fall gut für den Körper, ABER sie haben keine Ahnung was sie wirklich haben und wissen auch nicht zu 100% wie sie es richtig angehen müssen.

Es könnte sich hinter der Besserung der Symptome eine Zöliakie oder eine Glutenunverträglichkeit/ Glutensensitivität verbergen. Bei der Unverträglichkeit und der Sensitivität ist eine versehentliche Einnahme von Gluten ohne körperlichen Schaden, bei Zöliakie hingegen schon.
Eine Diagnose kann leider nur unter Glutenbelastung sichergestellt werden. Der Darm regeneriert sich unter der glutenfreien Diät und somit kann kein Zottenschaden (vorhanden bei Zöliakie ohne Diät) festgestellt werden. Das heißt im Umkehrschluss, nur unter Glutenbelastung kann eine eindeutige Diagnose sichergestellt werden. Nicht zu wissen was man wirklich hat, kann zu einer Belastung werden, da man nicht weiß, ob ein Unfall schwerwiegende Folgen haben kann. Es kann auch sein, dass man gar nicht darunter leidet, sondern was ganz anders hat.

Hier fängt das Problem an. Um zu wissen was man wirklich hat muss eine Darmspiegelung gemacht werden und der Patient muss mehrere Wochen bis zur Untersuchung Gluten zu sich nehmen. Wenn man stark auf Gluten reagiert, können das die schlimmsten Wochen im Leben werden. Man ist gezwungen wohlmöglich „Gift“ zu sich zu nehmen, nur um danach zu wissen was man wirklich hat.

Stellt sich heraus, dass man „nur“ unverträglich ist, schadet es dem Körper erwiesener Maßen nicht und man kann sich sogar ein wenig desensibilisieren um bei kleinsten Krümeln nicht mehr zu reagieren.  Bekommt man die Diagnose Zöliakie, weiß man endlich, dass man für den Rest seines Lebens einfach nur auf Gluten verzichten muss.

Es gibt noch einen zweiten Aspekt, und der ist viel prägnanter. Alle die nur vermuten, verbreiten meist schlechtes Halbwissen (machen natürlich auch Diagnostizierte) und verwirren ihre Umgebung. Natürlich gibt es auch hier welche die sich perfekt Informieren und mehr wissen als so mancher Zöli. Hat man die Diagnose, kann man in meinen Augen auch wirklich von Reden und es anderen erzählen. Zudem weiß man endlich woran man ist.

Ich war selber in der Position als ich von mir dachte, ich würde auf Laktose reagieren. Ich habe ein ¾ Jahr damit einfach nur gelebt, da ich merkte das es besser wird. Nach einiger Zeit und immer wieder starken Bauchkrämpfen, dachte ich mir, ein Test beim Arzt wäre angebracht. Ein Glück habe ich diesen Schritt gemacht, denn nur so kam ich auf die Diagnose Zöliakie und konnte nach einem halben Jahr wieder ganz normal Milchprodukte zu mir nehmen.

Meine Bitte ist an alle die es vermuten: geht bitte zum Arzt und lasst euch testen. Ihr könnt nach der Magenspiegelung sofort anfangen Gluten frei zu essen und habt eine richtige Diagnose.

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